Achtsamkeit und Mitgefühl im Umgang mit Klimagefühlen
Mag. Florian Kaltseis. Masterarbeit, Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Wien/Krems, 2024. Begutachter: Mag. Dennis Johnson
Abstract: Die Widerlegung der Wissens-Defizit-Hypothese zeigt, dass es für nachhaltiges Handeln mehr als Wissen braucht. Diese Literaturarbeit erkundet anhand aktueller Erkenntnisse aus der Klimapsychologie die Rolle von Klimagefühlen als potenzielle Brücke über diese Lücke. Klimagefühle werden häufig durch Verdrängungsmechanismen geschützt, um vor Überforderung zu schützen. Achtsamkeit kann helfen diese und andere Automatismen aufzudecken, Klimagefühle zu regulieren und Handlungsspielräume zu erweitern. Durch neue Verhaltensweisen entstehen Reibungsflächen mit bestehenden sozialen Normen und deren zugrundeliegender Weltanschauung. Mitgefühl fördert Aspekte emotionaler Intelligenz, die beim Reflektieren von und Diskurs über diese Normen und Weltbilder hilfreich sind. Die Rolle von mitfühlenden, achtsamen Gemeinschaften als Validationsräume für Klimagefühle und Quellen der Energie für nachhaltiges Engagement werden beleuchtet. Sie sind Ausgangspunkt für strukturelle Ansätze, durch die eine sinnvolle, der Klimakrise angemessene Transformation erst möglich wird.