Vortrag: Compassion and Psychedelics (Psychedelic Society Vienna, 20. April 2024)
„Die bedingungslose Selbstakzeptanz und das tiefe Gefühl der Verbundenheit, das während einer [psychedelisch induzierten] mystischen Erfahrung empfunden wird, könnte die psychologische Einsicht hervorrufen, dass Vermeidungsmuster und kritische Selbstbeurteilungen dysfunktional sind und dass Leiden, Unvollkommenheit, Fehler und Schwierigkeiten im Leben Teil der gemeinsamen menschlichen Erfahrung sind.“
Baptiste Fauvel et al. 2023
Dieser Vortrag mit Workshop-Elementen wird Psychedelika aus der Perspektive von Mitgefühl und prosozialem Verhalten untersuchen und mögliche Synergien zwischen Psychedelika und Mitgefühlstraining beleuchten. Ich werde einige der neuesten Forschungsergebnisse auf diesem Gebiet vorstellen, die grundlegenden Konzepte verständlich machen und einfache kontemplative Übungen zur Kultivierung von Mitgefühl anleiten. Es wird genügend Zeit für Fragen und Austausch geben.
Organisatorische Details:
Samstag, 20. April 2024, 19:30-21:30 Uhr (Einlass ab 19:00 Uhr)
Psychedelic Society Vienna *
Sagedergasse 18, 1120 Wien (Eingang zwischen Billa und Bipa)
Eintritt: €5,00.-
Der Vortrag findet in englischer Sprache statt! 🇬🇧🇺🇸
Keine Anmeldung erforderlich.
* Die Psychedelic Society stellt keine illegalen Substanzen zur Verfügung und deren Verkauf oder Konsum auf Veranstaltungen ist strikt untersagt. Ihr einziges Anliegen ist es, qualitativ hochwertige Informationen und Sicherheitsrichtlinien zu psychedelischen Substanzen zu vermitteln.
Abstract: In unserer modernen Wettbewerbsgesellschaft herrschen eine individualistische Selbstwahrnehmung und eine selbstzentrierte Aufmerksamkeit vor. Dies hat zur Folge, dass wir uns ständig mit anderen vergleichen, was zu Neid und Scham, zu einem unerbittlichen Streben nach mehr und besser und zu Selbstkritik bei Misserfolgen führt. Viele Menschen leiden daher heute unter psychischen Problemen, die mit Selbstgrübelei, Scham, Depressionen und Ängsten einhergehen, und die es ihnen schwer machen, Selbstachtung, Selbstakzeptanz und Selbstmitgefühl zu empfinden.
Erfahrungen von sozialer Sicherheit und Verbundenheit – sei es durch Psychedelika und/oder Mitgefühlstraining – können uns helfen, von einer konkurrenzbetonten zu einer fürsorglichen Geisteshaltung überzugehen, die zu einem stärkeren Gefühl von sozialer Sicherheit, mitfühlender Motivation und prosozialem Verhalten führt. Dieser Wechsel von einer bedrohungsorientierten, konkurrenzbetonten und egozentrischen Denkweise zu einer sicherheitsorientierten, kooperativen und fürsorglichen Denkweise ist eines der grundlegenden Ziele des Mitgefühlstrainings.
Jüngste Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Psychedelika als Ergänzung zum Mitgefühlstraining eingesetzt werden können, da sie direkte Erfahrungen relevanter Geisteszustände hervorrufen, wie z.B. weniger Selbstgrübelei und Erfahrungsvermeidung und mehr Empathie, positive Emotionen, psychologische Flexibilität und Verbundenheit. Die Forschungsergebnisse zeigen auch, dass die Steigerung des Selbstmitgefühls einer der zentralen Wirkfaktoren in der therapeutischen Anwendung von Psychedelika ist, und dass Mitgefühlstraining daher helfen kann, die besten Ergebnisse aus psychedelischen Erfahrungen zu erzielen.