Achtsamkeit und Binge Eating Disorder: Welche Auswirkungen hat das Mindfulness-Based Eating Awareness Training (MB-EAT) bei Betroffenen auf deren Selbstregulation hinsichtlich ihres Essverhaltens?
Tina Gruber. Masterarbeit, Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Wien/Krems, Dezember 2021. Begutachter: Mag. Dennis Johnson
Abstract: Die vorliegende Masterarbeit befasst sich zunächst mit der Essstörung Binge-Eating. Als Strategie sollen Essanfälle die Stimmung regulieren und Spannung reduzieren. Achtsamkeitsbasierte Ansätze seien bei emotionalem Essen, Essanfällen und Essen als Reaktion auf äußere Anreize am hilfreichsten. Studien mit Achtsamkeitsmeditation als primäre Intervention belegen sowohl eine Reduktion der Essanfälle als auch des emotionalen Essens bei Binge-Eating. Jean Kristeller entwickelte das achtsamkeitsbasierte Programm Mindfulness-Based Eating Awareness Training. Die Impulskontrolle sowie Handlungsplanung werden durch die Inhalte des Programmes gestärkt, wenn auch eine stetige Schulung des Geistes, wie es durch formale Meditation geschieht, voraussetzend ist. MB-EAT trägt zur Selbstregulation bei, da es den Zugang zu eigenen Kompetenzen, Motiven, Werten, Ressourcen und Zielen erleichtert. Es erscheint nach bisherigen Ergebnissen als vielversprechender Ansatz, der durch die verstärkte Selbstregulation die Denkmuster und das daraus resultierende Ess-verhalten nachhaltig positiv beeinflusst. Es bedarf weiterer Studien, um die Wirksamkeit signifikant zu belegen und Einflüsse anderer Faktoren (z. B. Sexualhormone) genauer zu ergründen.